Die Liebe und Treue, die der gefeierte Naturphilosoph J.W. Schelling der um 12 Jahre älteren Caroline entgegenbrachte, ist ein sehr seltenes Phänomen in der deutschen Geisteslandschaft. Meist gaben sich, so scheint es, unsere Dichter und Denker mit guten Hausfrauen zufrieden. Schelling ist in dieser Hinsicht eine ganz einzigartige Figur. Seine Briefe an Caroline aus der Zeit, als er um sie warb, sind nicht erhalten. Doch Carolines Briefe an ihn, die sich erhalten haben, lassen das Ausmaß seiner Gefühle für sie erahnen. Eine ergreifende Liebesgeschichte. (Dazu Biographien anklicken). Nach ihrem Tod schreibt Schelling den folgenden Nachruf:

"Sie war mir ein eigenes, einziges Wesen, man mußte sie ganz oder gar nicht lieben. Diese Gewalt, das Herz im Mittelpunkte zu treffen, behielt sie bis ans Ende. Wir waren durch die heiligsten Bande vereinigt, im höchsten Schmerz und im tiefsten Unglück einander treu geblieben - alle Wunden bluten neu, seitdem sie von meiner Seite gerissen ist. Wäre sie mir nicht gewesen, was sie war, ich müßte als Mensch sie beweinen, trauern, da dies Meisterstück der Geister nicht mehr ist, dieses seltne Weib von männlicher Seelengröße, von dem schärfsten Geist, mit der Weisheit des weiblichsten, zartestes, liebevollsten Herzens vereinigt. O etwas von der Art kommt nie wieder!"
(Aus einem Brief an Carolines Bruder Philip Michaelis vom 29. November 1809)




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